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Solingen [DE] - Erster SwissTrolley eingetroffen

J. Lehmann - 08.12.2008

Am Freitag, 5.12.2008 war es soweit: Der erste Swisstrolley der Firmen Hess/Vossloh-Kiepe konnte feierlich enthüllt werden. Bereits tags zuvor wurde er im Werk in Bellach verladen und erreichte Solingen per Tieflader um 4:30 Uhr am Freitag morgen. Um 11 Uhr wurde der Wagen im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt, der in der Werkstatt abgestellte Wagen wurde feierlich enthüllt und präsentiert. Zahlreiche Interessierte nutzten den Termin, das Fahrzeug vorab zu bewundern.

Mit der Auslieferung ist die Arbeit für die Herstellerfirmen nicht zuende, nach der Zulassungsprozedur folgt eine sechswächige Schulung von Fahrer und Werkstattmitarbeiter. Die Mitarbeiter der Werkstatt werden von den Herstellerfirmen in einem drei- bis vierstündigen Kurs vor Ort eingewiesen. Zwei Karrosseriemitarbeiter werden sogar bei der Firma Hess in Karrosseriearbeiten für die verschraubte Aluminium-Konstuktion geschult.

Direkt am Montag (08.12.2008) wird das zweite Fahrzeug in Bellach verladen, es wird am Dienstag früh in Solingen erwartet, für diesem Tag sind auch schon die ersten Probefahrten geplant, für die an Mittwoch beginnende elektrische Abnahme nach BO Strab. Die TÜV-Abnahme erfolgte bereits im Werk der Firma Hess. Der ersten Einsatz im Linienverkehr wird noch auch sich warten lassen und frühestens im kommenden Jahr erfolgen, da auf die entsprechenden Anmeldebescheigungen durch die Bezirksregierung gewartet werden muß.
Die 15 bestellten Obusse erhalten die Betriebsnummern 951-965. Dabei steht die erste Ziffer für das Inbetriebnahmejahr 2009, als Gelenkwagen erhalten sie die Nummernfolge ab 51, wie 2002 bereits die VanHool-Gelenkobusse.

Entscheidender Vorteil gegenüber den bisher gelieferten Trolleybussen der vierten Generation nannte Raimund Düllberg, der für die Busbeschaffung zuständig ist, sind folgende drei Punkte: 1. der Zweiachsantrieb, der einen bessere Tauglichkeit bei Wintereinbrüchen und einen geringeren Achsen- und Reifenverschleiß bringt, 2. die Klimananlage für den Fahrerplatz und 3. die automatischen Stangenanlege- und abzugsvorrichtung, eine Neuentwickung der Firma Vossloh-Kiepe mit einer verbesserten Sensorik, die auch eine Analyse der Stangenentgleichung zuläßt.

Wie alle bisher beschafften Solinger Obusse besitzen die neuen Wagen auch einen Hilfsmotor. War noch in den Fahrzeugen der ersten drei Generationen ein VW-Motor als Stromprodzuzent vorhanden, sorgt nun ein Industriemotor von 100 kW für Strom bei nicht vorhandener Oberleitung. Der Motor wird elektrisch vorgewärmt, so daß laute Kaltstarts nicht mehr auftreten. Der Motor ist schadstoffarm nach den Euro5-Vorschriften. Er dient auch dazu, die Obuslinie 683 in Burg um 1 km zu verlängern, um die bedingt durch die Länge der Fahrzeuge nicht mehr nutzbare Drehscheibe zu erübrigen. Diese Verlängerung wird voraussichtlich im Sommer in Betrieb gehen, wenn die Auslieferung der übrigen 13 SwissTrolleys ab April vollzogen ist und damit die 14 zwölf Meter langen Dreiachser ersetzt werden.

Foto:
oben: Wie ein Werk von Christo: der verpackte neue Obus in der Werkstatt
mitte: SWS-Geschäftsführer C. Troullier, SWS-Aufsichtsratvorsitzender B. Krebs und Hess-Verkaufsleiter Th. Gagsch enthüllten (mit Hilfe von SWS-Mitabeitern) den neuen Obus
unten: Markante Front des neuen Wagens. Aufnahmen: Jürgen Lehmann

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