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Ulan Bator (Ulaanbaatar) [MN] - Ausbau des elektrischen Nahverkehrs mit chinesischer Hilfe

. - 14.05.2012

In der mongolischen Hauptstadt kommen seit 2006 aus landeseigener Produktion neue Trolleybusse in Betrieb. Die Firma "Electric" nutzte zumeist Autobus-Karrosserien aus Südkorea, um diese zu Trolleybussen umzubauen. Aber stolz berichtet man von Eigenproduktion, und zwar einem DUO-Bus des Typs JEA800-E, von denen 2007 auch zwei Exemplare in die kasachische Stadt Petropawlowsk verkauft wurden. Nun erhielt das Unternehmen Fördermittel der Ministerien für Straßen, Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie Umwelt und Tourismus, außerdem von der Stadtverwaltung. Damit sollen die Produktionsstätten ausgebaut werden. Ziel ist die Produktion von jährlich bis zu 100 Einheiten, drei Mal mehr als derzeit hergestellt werden.

Aufgrund Kraftstoffmangel setzt man wieder auf den Trolleybus. Insbesondere im Mai 2011 mußte der Dieselbusverkehr reduziert werden und eine Einstellung der gesamten Autobuslinien drohte. Dieses war die Folge eines Exportverbots für Kraftstoffe, der von der russischen Regierung den Mineralölkonzernen verordnet wurde, um die Versorgung im eigenen Land zu stabilisieren. Aber das Nachbarland China half aus, um die Krise zu überwinden. Es wurde nicht nur Kraftstoff geliefert, sondern übernahm Ulan Bator aus der chinesischen Hauptstadt Peking auch einige Solotrolleybusse des Typs BJD-WG120A, die in den neunziger Jahren dort neu beschafft worden waren und in den vergangenen zwei Jahren durch Niederflur-Neuwagen ersetzt wurden. Sie wurden in Ulan Bator aufgearbeitet und leicht modernisiert, von außen jedoch nur durch die neu eingebaute Matrix-Zielanzeige erkennbar.

Zusätzlich wurde Ende 2011 beschlossen, eine U-Bahn zu bauen, die Eröffnung des ersten Abschnitts ist für 2020 geplant.

Fotos:
oben: Einer der aus Peking übernommenen Trolleybusse auf der Linie 4 im Einsatz. Aufnahme: Ron Wu
unten: Der niederflurige DUO-Bus vom Typ JEA800F, hier im Einsatz auf Trolleybuslinie 6 wurde stolz mit einem Aufkleber "Made in Mongolia" versehen. Aufnahme: Peter Haseldine, 09.06.2009.

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