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Solingen [DE] - Vision eines rein elektrischen Stadtverkehrs

J. Lehmann - 23.03.2015

Zwei Projekte sollen in Zukunft den elektrischen Verkehr in Solingen fördern: Im Projekt "OBUS 2020" soll mit Hilfe von Forschungen der Bergischen Universität Wuppertal die Effizienz der Solinger Obusse verbessert werden, und zwar soll durch einen Einsatz von „SuperCaps“ der Energieverbrauch gesenkt werden. Ziel ist, die beim Bremsen gewonnene Energie nicht nur als Rückspeisung ins Oberleitungsnetz zu leiten, sondern auch direkt im Fahrzeug durch kurzfristige Speicherung von Energie zu verwenden.

Außerdem wird an einem Projekt "Batteriebus" gearbeitet, die auf der Linie 695 die Dieselbusse ersetzen sollen. Bei der Erteilung entsprechender Fördermittel können hier Trolleybusse mit Batterieantrieb eingesetzt werden. Die Autobuslinie 695 fährt von Solingen Mitte bis zur Haltestelle Unionstraße auf 1,5 km gemeinsam mit einigen Trolleybuslinien, hier kann die vorhandene Oberleitung genutzt werden. Von der Unionstraße rund 4 km bis Gräfrath (Abteiweg) und von Solingen Mitte rund 3 km nach Meigen können die Wagen dann im Batteriemodus elektrisch verkehren.
Als Vorlaufbetrieb und als Test für die 2020 anstehende Erneuerung des Wagenparks ist in den kommenden Jahren die Beschaffung von vier Fahrzeugen geplant, die auch testweise auf der Linie 683 zum Einsatz kommen sollen, damit hier die fahrleitungslosen Abschnitte im Batterieantrieb befahren werden können. Gemeinsam könnten dann nach dem 2020-2023 geplanten Generationswechsel (35 der 50 Obusse sind dann 20 Jahre alt) des Obusparks als Ersatz für die rund 50 Einheiten umfassende Dieselbusflotte ebenfalls Trolley-/Batteriebusse beschafft werden.

Bedingt durch Abdichtungsarbeiten auf der Berliner Brücke war von Dezember 2014 bis zum 18.03.2015 die Fahrspur Richtung Hauptbahnhof gesperrt und die Oberleitung nicht nutzbar. Nach einem Einsatz von Dieselbussen in den Weihnachtsferien auf den Linien 681/2 ziehen ab Dienstag, 6. Januar Servicemitarbeiter tagsüber die Stromabnehmer an der Haltestelle "Cobra" ab und am Hauptbahnhof wieder an. Da am Hbf. die Fahrleitung nicht genau über dem Halteplatz der Obusse liegt, können hier Trichter nicht verwendet werden, zumal auch der Großteil der Obusse keine automatischen Abzugs- und Anlegevorrichtung aufweisen. Ab vergangenen Mittwoch, 18. März, nach 10:00 Uhr können die Obusse wieder durchfahren.
Die Fahrbahn in Gegenrichtung wird nach den Ostertagen Anfang April auf gleiche Weise saniert. Inwieweit hier Behinderungen des Obusverkehrs anfallen, stellt sich in einem Abstimmungsgespräch in den kommenden Tagen heraus.

Die Brücke Brühler Straße im Zuge der Obuslinie 684 ist seit Dienstag, 10. März 2015 wieder vollständig freigeben; dort gab es nur leichte Behinderungen durch eine Baustellenampel, für die die Fahrleitung verzogen werden musste. Eine im letzten Jahr angekündigte Vollsperrung für die Asphaltierung brauchte doch nicht durchgeführt werden.

Im Rahmen der Kultur Nacht Solingen am Samstag, 11.04.2015 werden auf der Linie 683 vier Obusse und auf der Linie 681 die beiden historischen Obusse des Obus Museum Solingen mit einem speziellen Programm eingesetzt. Diese beiden bieten Künstlerauftritten von den Sponsoren Cobra Club und des Solinger Tageblatts, hier unter dem Motto „SoLaLa-A-capella-Oldtimerbus“. Mehr ist unter Mehr Information zu finden.

Fotos:
oben: VanHool-Gelenkobus 268 passiert die Baustelle auf der Berliner Brücke mittels Hilfsmotor.
unten: An der Haltestelle Cobra wurde eigens die Fahrbahn verschwenkt, um den Service-Mitarbeitern ein sicheres Abdrahten zu ermöglichen, zusätzlich musste er eine Warnlampe hinter sich aufstellen. Aufnahmen: Jürgen Lehmann, 13. Februar 2015

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